Irene Kohlbergers SALVETE

Das Rosenkranzgebet

 
 
 
DER ROSENKRANZ
 
Von der Muttergottes, der kroatischen Gospa, wird immer wieder um dieses Gebet von den Sehern und allen Menschen ersucht.
 
Es ist nicht leicht und viele beginnen und geben bald wieder auf, weil es so langweilig ist und man sich nicht darauf konzentrieren kann. Und dennoch – wir müssen keinen Wettbewerb gewinnen, keine Arbeit abliefern, sondern einfach nur Zeit mit den Geheimnissen Gottes verbringen. Eine gute Freundschaft lässt sich nicht aufrechterhalten ohne Gespräch und Gedankenaustausch. Dasselbe gilt für unsere Beziehung zu Gott. Wir müssten es nur probieren und einfach anfangen und erleben, dass in der Betrachtung der RK- Geheimnisse  der Schlüssel zu unserem inneren Frieden liegt. Im Gebet bekommen wir Klarheit im Hinblick auf unseren eigenen Sorgen und wir spüren, dass wir niemals wirklich „allein“ sind. Wir brauchen nichts erklären, nur eintauchen in die Geheimnisse des menschgewordenen Gottes, die auch unsere Geheimnisse, Kränkungen, Verletzungen, Wünsche und Sehnsüchte umfassen und bergen.
 
Geschichte
Die Entstehungsgeschichte des Rosenkranzes geht zurück bis zu den Anfängen des Christentums. Es war ein langer und komplizierter Prozeß. Die heutige Gestalt bekam er in den ersten Jahren des 15. Jahrhunderts im Kartäuserkloster von Trier. Der Legende nach hatte Dominik aus Preußen Maria jeden Tag einen Kranz aus Rosen gebracht. Als er aber in den Orden eintrat, hatte er dafür aber nicht immer Zeit, weil er mit vielen Aufgaben betraut wurde. Doch er vergaß  sein Versprechen nicht und fragte den Beichtvater, was er tun solle. Der Beichtvater gab ihm auf, dass er die Rosen mit dem Gebet "Gegrüßet seist du Maria" ersetzen solle. Der junge Mensch folgte dem Rat des Beichtvaters, aber ein vielmaliges Wiederholen des gleichen Gebetes fand er bald langweilig. Nach kurzer Zeit fiel ihm dazu ein, jedem "Ave Maria", eine Szene aus dem Evangelium beizufügen. Insgesamt waren es 150 Szenen, die das ganze Leben von Jesus umfassten. Daher stammt wahrscheinlich auch der Name "Rosenkranz" für das Gebet. Der Rosenkranz stellt somit einen Kranz voller Rosen für die Mutter Gottes dar.
 
Wie bete ich den Rosenkranz?

Schon vor langer Zeit begannen die Menschen mit Hilfe einer Gebetsschnur zu beten. Später nannten sie es den ROSENKRANZ
Er besteht immer aus einem Kreuz und 59 Perlen
 


Jede dieser Perlen bedeutet ein Gebet. Es bilden 55 Perlen eine zusammenhängende Kette. Sie ist an einem Verbindungsglied zusammengefügt. Es ist hier manchmal auch ein Kreuz oder eine Muttergottesfigur abgebildet. Am Verbindungsglied hängt eine Kette mit 5 Perlen und einem Kreuz. Es erinnert zu Beginn daran, dass Christus für uns am Kreuz gestorben ist, als Zeichen seiner Liebe zu uns; deshalb beten wir als erstes Gebet das Glaubensbekenntnis. Wir bekennen unseren Glauben an Gott. Dazu machen wir das Kreuzzeichen und sprechen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Amen.

Ich glaube an Gott den Vater,
den Allmächtigen, den Schöpfer
des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, Seinen
eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden
von den Toten, aufgefahren in den Himmel;
Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen
Vaters; von dort wird Er kommen,
zu Richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
die Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten
und das ewige Leben
Amen.

Nachdem wir unseren Glauben bekannt haben, ehren wir Gott und sagen:

Ehre sei dem Vater
und dem Sohn
und dem Heiligen Geist
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit
Amen.


Das Kreuz mit den 5 Perlen am Anfang des Rosenkranzes kann für uns eine innere Öffnung unseres Herzens sein. Damit bereiten wir uns vor, Gottes allmächtiges Wirken zu erfassen.
über dem Kreuz ist eine einzeln geknüpfte Perle. Hier sprechen wir ein Gebet, das Jesus uns selbst gelehrt hat. Seit dieser Zeit haben es seine Jünger gebetet. Sie haben es vielen Menschen weitergesagt und wir beten es auch heute noch. Es ist das

Vater unser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft
Und die Herrlichkeit in Ewigkeit
Amen.

Bei den 3 folgenden Perlen werden 3 "Gegrüßet seist du Maria..." gesprochen. Sie werden genauso gebetet, wie damals, als der Engel Maria begrüßt hatte und ihr eine Botschaft vom Herrn überbrachte:

Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir,
du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesu,
 
der in uns den Glauben vermehre.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes

Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir,
du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesu,

der in uns die Hoffnung stärke
 
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes



Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir,
du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesu,


der in uns die Liebe entzünde
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes



Nach diesen Gebeten beten wir
Ehre sei dem Vater
und dem Sohn
und dem Heiligen Geist
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit
Amen.

Jetzt sind wir an der gegliederten Rosenkranzkette angelangt. Nach einer einzelnen Perle, bei der das Vater unser gebetet wird, bilden 10 eng zusammen geknüpfte Perlen ein sogenanntes Gesätz. Jede dieser zehn Perlen steht für ein "Gegrüßet seist du Maria".

Das Wort "Gesätz" kommt von Satz. Wir sprechen im Gebet wichtige Geschehnisse aus dem Leben von Jesus Christus an. Ebenso von Maria und Josef, die ihn in Seiner Kindheit umsorgten und später oft begleiteten. Wir sollten das nicht vergessen. Im Neuen Testament ist alles genau beschrieben.

Das Rosenkranzgebet ist für uns eine Möglichkeit, über die Geschehnisse der Geburt, des Lebens, Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi und über das Leben seiner Mutter nachzudenken.
Geheimnisse, weil wir ja nicht genau verstehen, warum Gott in seiner Weisheit damals alles so geschehen ließ.

Wir bezeichnen diese Geheimnisse als die

Freudenreichen Geheimnisse
(über die Geburt und Kindheit)
Jesus, den du o Jungfrau vom Heiligen Geist empfangen hast.
Jesus, den du o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast.
Jesus, den du o Jungfrau (in Bethlehem) geboren hast.
Jesus, den du o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast.
Jesus, den du o Jungfrau im Tempel wieder gefunden hast.
 
Lichtreichen Geheimnisse
(über das öffentliche Wirken Jesu)

Jesus, der von Johannes getauft worden ist
Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat.
Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat und zur Umkehr aufgerufen hat
Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist
Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat
 
Schmerzhaften Geheimnisse
(über das Leiden und Sterben)

Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat.
Jesus, der für uns gegeißelt worden ist
Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.
Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.
Jesus, der für uns am Kreuz gestorben ist.
 
Glorreichen Geheimnisse
(über die Auferstehung)
Jesus, der von den Toten auferstanden ist.
Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist.
Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat.
Jesus, der dich o Jungfrau in den Himmel aufgenommen hat.
Jesus, der dich o Jungfrau im Himmel gekrönt hat.
 
Es wird stets nur eines der obengenannten Geheimnisse im Rosenkranz gebetet. Jedes Geheimnis umfaßt 5 Glaubenswahrheiten. Jede Glaubenswahrheit wird bei einem Gesätz der Kette (10 Perlen) betrachtet. Bei der Betrachtung des Lebens Jesu und seiner Mutter Maria und Josefs, denken wir auch über uns nach.

Wir beginnen die Geheimnisse immer mit dem

Gegrüßet seist du Maria.
und fügen die entsprechenden Sätze aus den verschiedenen Geheimnissen ein. Fortgesetzt wird es dann wieder mit
Heilige Maria, Mutter Gottes

Am Ende eines Gesätzes folgt wiederum ein "Ehre sei dem Vater" bevor das nächste Gesätz gebetet wird.
Seit der Erscheinungen der Muttergottes in Fatima wird noch ein Gebet nach dem „Ehre sei..“ eingefügt:
 
O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden,
bewahre uns vor dem Feuer der Hölle und
führe alle zu dir in den Himmel,
besonders jene,
die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.

Es wurde vom Vatikan vorgeschlagen, an bestimmten Wochentagen besonders folgende Geheimnisse zu betrachten:

Montag: freudenreiche
Dienstag: schmerzensreiche
Mittwoch: glorreiche
Donnerstag: lichtreiche (früher: freudenreiche)
Freitag: schmerzensreiche
Samstag: freudenreiche (früher: glorreiche)
Sonntag: glorreiche
 
 
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