Irene Kohlbergers SALVETE

Medjugorje persönlich

Persönlicher Eindruck
 
Mit gemischten Gefühlen breche ich dorthin auf. Auf der einen Seite freu ich mich darauf, an den „Himmlischen Königshof“ zu kommen, auf der anderen Seite fürchte ich mich vor dem touristischen Treiben. Bin aufgeregt. Doch bald legt sich meine Spannung, weil ich eine deutsche Messe mitfeiern darf. Bin schon ganz hungrig nach geistiger Nahrung und erlebe wunderbare Momente nach der Kommunion. Bin glücklich und versuche
meine Glückseligkeit ein wenig festzuhalten.
 
 
 
Draußen erwartet mich Herbert und wir durchwandern das Sanktuarium, d.h. das Kirchenareal. Wir sehen die Beichtkabinen und betreten später die Anbetungskapelle - doch dort feiern Japaner ihre Hl. Messe und wir müssen wieder gehen.
 
 
Jetzt möchte ich gern Rosenkränze kaufen als Mitbringsel.
Die kircheninterne Buchhandlung hat allerdings geschlossen und die Informationsstelle gibt auch nicht viel her. So wandern wir weiter zur Ersten Einkaufsstrasse von Medjugorje, wo die üblichen Grauslichkeiten ausgestellt sind, wie überall in den Wallfahrtsorten; eine der herausragenden war
zweifellos die Statue der Mutter Teresa mit einem Kind auf den Arm....
 
 
 
Ich kaufe ein Buch mit den gesammelten Botschaften der Muttergottes und einige Rosenkränze und Karten. Die Atmosphäre in dem Geschäft bringt mich allerdings in sehr unfromme Stimmung. An dem Medaillenstand brabbelt eine Bosnierin ständig laut vor sich hin, sodass ich keinen Satz konzentriert lesen kann und völlig die Lust verliere, mir irgendeinen anderen Text zu anzuschauen, was ich später bereue. Später rempeln mich an der Tür zwei Japanerinnen an und ich werde extrem "angefressen" und zuletzt braucht die Kassiererin elendslang, um aus der Liste der Waren, meine herauszuklicken. Ich bin heiß und zornig, bis wir endlich in einem Cafe Platz nehmen und ich mich auf einen Kaffee freue, der letztlich auf Herberts Rucksack und Jacke landet, als Strafe dafür, dass wir über die Japaner hergezogen waren.
Im Minimarkt kaufen wir Keks und Wasser und machen uns später auf - zuerst mit dem Auto  und dann zu Fuß - auf den Erscheinungsberg. Hier erschien am 25. Juni 1981 die Muttergottes zum ersten Mal.
Und hier hinaufzuklettern, über spitzes Geröll und braune Erdklumpen, tut gut. Oben angekommen, begrüßt uns eine weiße Muttergottesstatue, vor der die Menschen sehr würdig beten und singen.
 
 
 
 Doch wir wandern weiter in Richtung Gipfel. Auf diesem Weg kommt uns eine Barfüßergruppe entgegen - worin zwei kranke oder extatische junge Frauen geführt und halb getragen werden. Ich nehme an, dass sie krank sind und auf ein Wunder hoffen; Herbert meint, dass sie religiös hingerissen waren. Im Grunde ist es auch egal und dass es hier zu  seltsamen Frömmigkeitsblüten kommen kann, liegt auf der Hand. Auch merkt man den Ordensleute,hier deutlich an, dass sie sich als Fachleute fühlen, und gestützt auf ihre persönliche Erwählung auch fähig sind, den Pilgergruppen würdig und sicher vorzustehen. Das geschieht aber manchmal mit wenig Einfühlung und nicht selten mit übertriebenem Pathos.
Weiter geht es hinauf, an den Stationen des Rosenkranzes vorbei, die mich nicht sonderlich berühren –zu einfallslos und manieristisch sind sie gestaltet. (Obwohl wir in den modernen Kirchen hier, ganz wunderbaren und eindrücklichen Kreuzwegstationen begegnet sind) Doch hier haben offenbar andere „Meister“ das Sagen!
 
Details aus dem freudenteichen Rosenkranz: Maria Verkündigung - Aufopferung im Tempel
 
Oben am Plateau ist es dann einsam und still. Wir riechen die Blumen, bewundern die Heupferdchen und Schmetterlinge und genießen den wunderschönen Ausblick. Später beim Abwärtsgehen, berühren wir wieder die Erscheinungsstelle und jetzt war SIE mir plötzlich ganz nahe. Und ich bat sie inständig meiner Familie und meinen Freunden geistige Führerin zu sein und zu bleiben…
 
 
 
          Danke liebe Gospa!!!
 
Meinem Empfinden nach ein wunderschöner Titel für die Gottesmutter..
 
 
 
Habe später in dem Büchlein der Botschaften geblättert und kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die GOSPA manchmal ganz traurig wirkt, wenn sie von den Sehern immer wieder Gebet und Fasten einfordert. Auch klingt durch, dass die Seher anfangs kaum ahnen und begreifen in welchen Gnadenraum sie sich befinden.

 

Liebe Kinder! Ich möchte, dass ihr begreift, dass Gott jeden von euch auserwählt hat, um ihn für den großen Erlösungsplan der Menschheit einzusetzen. Ihr könnt nicht begreifen, wie groß eure Rolle im Plan Gottes ist. Deshalb betet, liebe Kinder, damit ihr im Gebet den Plan Gottes mit euch begreifen könnt.Ich bin mit euch, damit ihr ihn vollkommen verwirklichen könnt. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!"

MonatsBotschaft, an Seherin Marija Pavlovic-Lunetti vom 25. 1. 1987

 
 "Liebe Kinder! Heute rufe ich euch auf, dass ihr mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele liebt. Betet für die Gabe der Liebe, denn wenn die Seele liebt, ruft sie meinen Sohn zu sich. Mein Sohn weist jene nicht ab, die Ihn rufen und die nach Ihm zu leben wünschen. Betet für jene, die die Liebe nicht begreifen, die nicht verstehen, was es heißt, zu lieben. Betet, dass Gott ihr Vater und nicht ihr Richter werde. Meine Kinder, seid ihr meine Apostel, seid mein Strom der Liebe. Ich brauche euch. Ich danke euch.
Außerordentliche-Botschaf vom 18. März, an die Seherin Mirjana Dragićević-Soldo

Ich bilde mir nicht ein, mehr zu begreifen, aber meine jungen Leute haben mich gelehrt, dass Konsequenz nicht zu ihren Stärken gehört. Und ich kann die Mühe der GOSPA womit sie ihre Ermahnungen immer wiederholt, sehr gut nachvollziehen.

 
Auch ich muss für mich lernen im Beten und Fasten konsequent zu werden, auch wenn sich beim Gebet keine innere Freude einstellt, sondern nur Trockenheit und scheinbare Gewohnheit. Mit dem Fasten hab ich überhaupt meine Schwierigkeiten, aber dabei hoffe ich auf die Zeit. Irgendwann wird es mir schon gelingen, einen Tag bei Wasser und Brot zu überleben.
Die monatliche Beichte ist für mich kein Problem, auch nicht die Teilnahme an der Hl. Messe. Jetzt besuche die Hl. Messe im Karmel fast täglich, weil ich mir dadurch auch einen sicheren Tagesbeginn setze, der mir Kraft  und Freude gibt. Auch betet es sich in der Karmelkapelle nach der Messe sehr gut. Dann bin ich meistens ganz allein und kann alle Sorgen und Problem mit Christus im Tabernakel „besprechen“.
 
Während wir noch in Sarajewo waren, erreichte uns am 25. Juni eine neue Botschaftder GOSPA, die mich so richtig gefreut  hat:
 
Liebe Kinder! Mit Freude rufe ich euch alle auf, meine Botschaften mit Freude zu leben; nur so, meine lieben Kinder, werdet ihr meinem Sohn näher sein können. Ich möchte euch alle nur zu Ihm führen, und in Ihm werdet ihr den wahren Frieden und die Freude eures Herzens finden. Ich segne euch alle und liebe euch mit unermesslicher Liebe. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!"
Monats-Botschaft vom 25.06.2010 , an Seherin Marija Pavlovic-Lunetti
 
 
 
 

 

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